Fahrzeugwartung-veröffentlicht am 01/03/2023-aktualisiert am 31/08/2023
Die Servolenkung: Rolle, Funktion und Wartung
Die Hauptaufgabe der Servolenkung ist es, den Fahrer dabei zu unterstützen, sein Auto ohne Mühe zu lenken. Ob es sich um ein hydraulisches, ein elektrisches oder um ein elektrohydraulisches System handelt, spielt dabei keine Rolle. Tatsächlich kann ihre Funktionsweise aber je nach eingesetzter Technologie variieren.
Was ist eine Servolenkung?
Die Servolenkung ist ein System, das eingeführt wurde, um das Steuern eines Fahrzeugs in erheblichem Umfang zu vereinfachen. Obwohl das Konzept bereits im Jahr 1876 erfunden wurde, begann seine Vermarktung an eines größeres Publikum durch den Autohersteller Chrysler erst 1951. Heutzutage besitzen alle neuen Modelle der Autohersteller eine Servolenkung.
Wie genau funktioniert eine Servolenkung?
Ein Fahrzeug ohne Servolenkung leistet beim Lenkeinschlag deutlich mehr Widerstand. Der Fahrer muss bei der Lenkung wesentlich mehr Kraft aufwenden, vor allem bei geringer Geschwindigkeit und beim Parken des Fahrzeugs. Mit Hilfe eines hydraulischen, eines elektrohydraulischen oder eines rein elektrischen Systems reduziert eine Servolenkung die benötigte Kraftanstrengung spürbar. Die ausgewogene Steuerung der Lenkradempfindlichkeit sorgt für ein bequemeres und sichereres Fahrerlebnis.
Man unterscheidet drei wesentliche Funktionen einer Servolenkung:
- Sie reduziert die Zahl der benötigten Lenkradumdrehungen.
- Sie verringert den Kraftaufwand für das Einschlagen der Räder bei niedriger Geschwindigkeit.
- Eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung passt die Unterstützung des Systems an die Geschwindigkeit an.
Verschiedene Arten der Servolenkung
Bei Fahrzeugen unterscheidet man drei verschiedene Arten von Servolenkungen:
- die hydraulische Servolenkung: Bei diesem Servo-Lenksystem kommt eine Hydraulikpumpe zum Einsatz, die mithilfe eines Volumenstroms einen Durchflussdruck erzeugt. Dieser Druck wirkt sich auf eine Spindel an der Lenkstange aus und unterstützt die Kraft des Fahrers beim Lenkeinschlag.
- die elektrohydraulische Servolenkung: Hierbei wird die Hydraulikpumpe durch einen Elektromotor ersetzt, der seinerseits den Durchflussdruck erzeugt. Dieser Elektromotor wird mithilfe einer präzisen Steuerung gelenkt.
- die elektrische Servolenkung: Hierbei gibt es keinen hydraulischen Kreislauf. Der Durchflussdruck wird durch rein elektrische Signale ersetzt, die dann einen Elektromotor aktivieren, der an der Lenksäule sitzt. Dieser unterstützt daraufhin die Lenkbewegungen des Fahrers. Das Ganze wird außerdem von einem Steuergerät kontrolliert.
Die Wartung einer Servolenkung
Für elektrische Servo-Lenksysteme gibt es quasi keinen Bedarf für Wartungsmaßnahmen. Im Gegensatz dazu muss bei einer hydraulischen Servolenkung regelmäßig überprüft werden, ob der Flüssigkeitsstand im Vorratsspeicher ausreichend ist. Dies dient dazu eventuelle Lecks ausfindig zu machen. Außerdem sollte aufgrund der Abnutzung der Hydraulikflüssigkeit alle 4 bis 5 Jahre bzw. nach 100.000 gefahrenen Kilometern ein Wechsel des Servolenkungsöls durchgeführt werden.
Wie wechselt man die Hydraulikflüssigkeit?
Bei diesem Vorgang wird die Gesamtheit der Hydraulikflüssigkeit, die sich im hydraulischen Kreislauf des Servo-Lenksystems befindet, durch neue Flüssigkeit ersetzt. Hierbei dürfen die beiden Vorderreifen den Boden nicht berühren.
- Halten Sie Ausschau nach dem Vorratsbehälter für die Servolenkungsflüssigkeit und identifizieren Sie die Rücklaufleitung;
- trennen Sie die Leitung vom Behälter, um die benutzte Flüssigkeit auslaufen zu lassen;
- befüllen Sie den Behälter;
- starten Sie den Motor;
- drehen Sie das Lenkrad abwechselnd nach links und rechts. Achten Sie dabei darauf, den Lenker maximal einzuschlagen;
- währenddessen befüllen Sie den Vorratsbehälter nach und nach mit der neuen Hydraulikflüssigkeit und achten Sie darauf, dass er niemals leer ist;
- beenden Sie die Befüllung erst, wenn die abgelassene Flüssigkeit der Gesamtkapazität des Hydraulikkreislaufs entspricht;
- befestigen Sie die Rücklaufleitung wieder an ihrem vorgesehenen Platz und versichern Sie sich, dass der erforderliche Flüssigkeitsstand erreicht ist.
Das passende Servolenkungsöl
Grundsätzlich wird für eine Servolenkung ATF-Öl (Automatic Transmission Fluid), also Automatikgetriebeöl verwendet. Manche Hersteller, darunter auch Citroën, benutzen jedoch eine Spezial-Hydraulikflüssigkeit, wie zum Beispiel das LHM (Liquide Hydraulique Minéral). ATF-Öle besitzen bestimmte technische Eigenschaften. Daher gibt es verschiedene Arten von ATF-Ölen, die auf unterschiedliche Normen abgestimmt sind, was durch einen besonderen Farbcode angezeigt wird. Um das richtige Servolenkungsöl für Ihr Fahrzeug zu finden, genügt es, den Empfehlungen des Herstellers zu folgen oder die Angaben auf der Verpackung des entsprechenden Produktes zu Rate zu ziehen. Achtung: Verschiedene ATF-Öle sollten in der Regel nicht miteinander vermischt werden.
Wenn die Servolenkung nicht richtig funktioniert
Wenn die Kontrollleuchte der Servolenkung auf einen Fehler hinweist oder wenn Sie eines der folgenden Anzeichen feststellen, setzen Sie sich bitte umgehend mit dem Peugeot Service in Verbindung:
- Die Servolenkung gibt zu stark nach;
- die Servolenkung klemmt in stehendem Zustand;
- die Servolenkung ist zu empfindlich;
- die Servolenkung macht Geräusche;
- die Servolenkung reagiert nicht stark genug;
- die Servolenkung blockiert.