Einkaufsleitfaden-veröffentlicht am 01/03/2023-aktualisiert am 07/11/2024

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Automatik oder Handschaltung – was ist besser?

Das Getriebe eines Autos hat großen Einfluss auf den Fahrkomfort. Dabei haben sowohl automatisierte Getriebe als auch Handschaltgetriebe ihre Vor- und Nachteile. Sie zu kennen und zu verstehen, ist entscheidend, um das richtige Fahrzeug zu finden.

Automatik- oder Handschaltgetriebe wählen

Manuelles Schaltgetriebe

Klassisches manuelles Schaltgetriebe

Handschaltgetriebe machen auch heute noch den Großteil des deutschen Fahrzeugbestands aus und sind in der kollektiven Wahrnehmung das „klassische“ Schaltgetriebe. Sie kommen sowohl bei Benzin- als auch bei Dieselfahrzeugen zum Einsatz.

Die Vorteile manueller Schaltgetriebe

Bei der Frage Handschaltgetriebe oder Automatik gehen die Meinungen oft auseinander. Doch ein wesentlicher Vorteil von manuellen Schaltgetrieben lässt sich nicht wegdiskutieren: der Preis. Die Kostenersparnis im Vergleich zu automatisierten Getrieben liegt hier in der Regel bei rund 2.000 Euro – und zwar deshalb, weil die Technik, die in einem Schaltgetriebe steckt, weit einfacher gestrickt ist und deshalb ohne jene elektronischen Bauteile auskommt, die den Preis in die Höhe treiben würden. 

Auch die Wartung eines Handschaltgetriebes schont den Geldbeutel, da bestimmte Arbeiten gar nicht erst anfallen, so zum Beispiel eine Getriebespülung, wie sie für Automatikgetriebe empfohlen wird. Hinzu kommt, dass Fahrzeuge mit Schaltgetriebe seit Langem etabliert und weit verbreitet sind. Dadurch sind auch Ersatzteile billiger und die Reparaturkosten fallen insgesamt niedriger aus.

Das Erlernen der komplexen Schaltvorgänge ist anfangs zwar mit Mühen verbunden, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Wer das Fahren mit Handschaltung einmal beherrscht, findet sich auch in einem Automatikfahrzeug schnell zurecht. Umgekehrt ist dies leider nicht der Fall. So müssen Inhaber eines Automatik-Führerscheins zuerst eine zusätzliche Prüfung auf Schaltfahrzeugen ablegen, bevor sie damit fahren dürfen.

Übrigens, Autofahrerinnen und Autofahrer, deren Fahrkünste so gut sind, dass sie die Gänge immer genau im richtigen Moment wechseln, können mit einem manuellen Schaltgetriebe sogar Sprit sparen.

Die Nachteile manueller Schaltgetriebe

„Schöne Grüße vom Getriebe: Der Gang ist drin!“ schallt es zuverlässig vom Beifahrersitz, wenn jenes laut knirschende Geräusch aus dem Motorraum ertönt, das nichts Gutes erahnen lässt. In der Tat gehört das Spiel mit der Kupplung zu den größten Hürden, mit denen Fahranfänger zu kämpfen haben. Doch selbst wer stolz auf jahrelange Fahrpraxis blicken kann, wird gelegentlich den Motor abwürgen, sobald die Ampel auf Grün springt.

Vor allem im Stadtverkehr und bei stockendem Verkehr auf der Autobahn kann das ständige Ein- und Auskuppeln der Gänge zu anstrengender Arbeit ausarten, wodurch nicht nur Geist und Körper rasch ermüden, sondern auch die Kupplungsbeläge schneller verschleißen.

Das nahende Ende des klassischen Schaltgetriebes zeichnet sich mittlerweile deutlich ab: Rund 60 % aller Neuzulassungen im Jahr 2021 waren Fahrzeuge mit Automatikgetriebe; manche Autohersteller haben die Handschaltung bereits komplett aus ihrem Programm gestrichen, andere wiederum werden ihre Flotte nach und nach auf Automatik umstellen. Die Wartung und Reparatur von Handschaltgetrieben dürfte in Zukunft also immer schwieriger oder deutlich teurer werden. 

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Das Automatikgetriebe

Fahrkomfort beim Automatikgetriebe

Autos mit Automatikgetriebe waren einst nur auf der anderen Seite des Atlantiks populär, während sie in Europa ein Schattendasein fristeten. In den vergangenen Jahren wendete sich das Blatt und sie konnten peu à peu auch den deutschen Automobilmarkt erobern. 

Die Vorteile von Automatikgetrieben

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Automatik nicht gleich Automatik ist. Als klassisches System gilt das sogenannte Wandlergetriebe. Dieser Getriebetyp bietet mehr Gänge als ein manuelles Getriebe (bis zu 10) und optimiert das Drehmoment. Aktuell sind die meisten Automatik-Fahrzeuge mit vollautomatisierten Getrieben ausgestattet und dieses funktioniert genau so wie ein manuelles Schaltgetriebe: Das Betätigen der Kupplung überbrückt die Verbindung zwischen Motor und Getriebe, sodass der jeweilige Gang eingelegt werden kann – nur dass die Kupplung hier nicht mit dem Fuß bedient, sondern elektronisch gesteuert wird. Bei Fahrzeugen der Spitzenklasse, insbesondere modernen Sportwagen, setzen Autobauer zunehmend auf das Doppelkupplungsgetriebe. Dabei ist das Getriebegehäuse in zwei Bereiche geteilt – einer schaltet die geraden Gänge, der andere die ungeraden. So steht quasi immer schon die nächstmögliche Schaltstufe parat, damit der Gangwechsel schnell und ohne Zugkraftunterbrechung erfolgen kann.

Entscheidender Vorteil – unabhängig von der Art des Automatikgetriebes – ist der höhere Fahrkomfort, denn das ständige Ein- und Auskuppeln der Gänge entfällt ebenso wie die Bedienung des Schalthebels. So können Sie das Lenkrad mit beiden Händen halten, sich besser auf die Straße konzentrieren und kommen entspannter ans Ziel. 

Die technischen Weiterentwicklungen im Automobilsektor erleichtern Ihnen zudem die Entscheidung zwischen Automatik- und Schaltgetriebe. Elektro- und Hybridfahrzeuge sind nämlich grundsätzlich mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Wer ein elektrisch betriebenes Auto kaufen möchte, hat also gar keine Alternative. Einige Modelle werden sowohl als Automatik-Fahrzeug oder als Schalt-Fahrzeug angeboten; die Hybridversion ist jedoch nur mit Automatikgetriebe erhältlich. Fahrassistenzsysteme, wie der Geschwindigkeitsassistent und der Notbremsassistent, die für alle neu entwickelten Fahrzeugtypen gemäß EU-Verordnung vom 06.07.2022 verpflichtend sind (für alle anderen Neuwagen ab 2024), funktionieren mit Automatikgetrieben wesentlich besser.

Mit jeder weiteren Innovation werden Automatik-Fahrzeuge noch stärker darauf ausgerichtet, ihren Motorbetrieb samt Kraftstoffverbrauch zu optimieren. So können sie mitunter sogar schon dort bessere Werte erzielen, wo bislang der Mensch mit seinem individuellen Fahrkönnen im Vorteil war. 

Die Nachteile von Automatikgetrieben

Auf den ersten Blick stechen natürlich vor allem die Mehrkosten für ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe negativ hervor. Bezieht man die Nachteile der Handschaltung, die Marktentwicklung und individuelle Faktoren wie fahrerisches Können sowie individuelle Bedürfnisse in die Kalkulation mit ein, gleichen sich die höheren Kosten unterm Strich aber meist wieder aus.

Auch für Wartungsleistungen und Reparaturen müssen Sie mehr Geld in die Hand nehmen. So kann es bei Automatik-Fahrzeugen beispielsweise weitaus schwieriger und damit zeitlich aufwendiger sein, Verschleißerscheinungen des Getriebes zu erkennen.

Viele Fahrschulen setzen mittlerweile Elektro-Autos mit Automatikgetriebe ein, was Ihnen einen weiteren Nachteil beschert, falls Sie einen solchen Automatik-Führerschein besitzen (Schlüsselzahl 78 im Führerschein). So dürfen Sie nämlich ausschließlich Fahrzeuge mit Automatikgetriebe fahren. Wer gerne flexibler wäre oder von den günstigeren Preisen der Schaltfahrzeuge profitieren möchte, kann dank einer im April 2021 in Kraft getretenen Neuregelung die Beschränkung auf Automatik-Fahrzeuge aufheben lassen – Voraussetzung hierfür ist eine zusätzliche Ausbildung mit mindestens zehn Fahrstunden in einem Auto mit Schaltgetriebe und anschließender Testfahrt mit dem Fahrlehrer. 

Je nach Fahrzeugtechnologie und den verfügbaren Fahrmodi müssen Sie bei einem Automatik-Fahrzeug damit rechnen, dass nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen, die bei einem Schaltfahrzeug mitunter recht nützlich sein können. Die Motorbremse beispielsweise. Bei einem Verbrenner mit manuellem Schaltgetriebe brauchen Sie ja nur den jeweils nächstniedrigeren Gang einzulegen, statt das Bremspedal zu betätigen. Dann kann das Fahrzeug meist ohne weiteres Zutun einfach ausrollen. Kalkulieren Sie bei einem Automatik-Fahrzeug also sicherheitshalber einen schnelleren Teileverschleiß mit ein, falls die gewünschte Funktion nicht vorhanden ist – im obigen Fall sind es die Bremsbeläge.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Das war lange Zeit der Fall, aber heute trägt ein Automatikgetriebe in vielen Situationen dazu bei, den Verbrauch zu senken. Der Fahrstil bleibt jedoch ein wichtiger Faktor. So können Fahrerinnen und Fahrer auch mit einem Schaltgetriebe einen geringeren Kraftstoffverbrauch erzielen, wenn sie vorausschauend fahren, die Motorbremse gekonnt einsetzen und im richtigen Moment den Gang wechseln.

Der höhere Fahrkomfort ist ein wesentlicher Vorteil von Automatikfahrzeugen, da Sie nicht ständig die Kupplung bedienen und Gänge einlegen müssen. 

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