Einkaufsleitfaden-veröffentlicht am 01/03/2023-aktualisiert am 12/06/2023
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Benzin- oder ein Dieselauto: Wann lohnt sich welcher Antrieb?
Benzin oder Diesel? Ist die Entscheidung für ein neues Auto erstmal gefallen, stellt sich unmittelbar die Frage des Antriebs. Dieselmotoren, die als umweltschädlicher eingestuft werden, seien auch günstiger im Verbrauch. Aber stimmt das auch tatsächlich? Und Benzinmotoren? Werden sie bald von Elektroautos verdrängt? Wie funktionieren die beiden Antriebsarten denn? Was sind die Vor- und Nachteile? Hier ein paar Antworten, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie Ihre Wahl treffen.
Benzin oder Dieselmotor: Die Unterschiede in der Funktionsweise
Das Arbeitsprinzip bei Benzin- und Dieselmotoren ist grundsätzlich dasselbe außer was die Zündung betrifft. Beim Benzinmotor steigt der Kolben in einem Zylinder hoch und komprimiert die das Luft-Kraftstoffgemisch, das über die Zündkerze, deren Elektrode bei jeder Komprimierung einen Funken produziert, entzündet wird.
Beim Dieselmotor gibt es keine Zündkerze oder anderen Bestandteil, der eine Explosion verursacht. Diese wird rein über den weitaus höheren Kompressionsdruck als im Benzinmotor sowie die erzeugte Wärme ausgelöst. Deshalb spricht man beim Dieselmotor auch von Selbstzündungsmotor. Die Kerzen, die sich im Dieselmotor befinden sind so genannte Glühkerzen, die, wie ihr Name sagt, den Motor vorglühen, um die Explosion zu begünstigen.
Die Vorteile eines Benzinautos
Benzinmotoren haben mehrere Vorteile, sowohl was Fahrkomfort als auch den Kaufpreis anbelangt. Zunächst einmal brauchen Benzinautos kein Vorglühen. Somit eignen sich Benziner vor allem für den Stadtverkehr und Autos, mit denen regelmäßig kurze Strecken zurückgelegt werden.
Das Benzinauto wird als weniger umweltschädlich und kosteneffizienter eingeschätzt. Es ist auch günstiger in der Anschaffung und weniger teuer in der Instandhaltung. Zudem ist an der Tankstelle der Benzinpreis auch niedriger als der Diesel.
Nicht zuletzt bietet der Benzinmotor dank des niedrigeren Kompressionsdrucks auch beim Fahrerlebnis Vorteile, insbesondere was das Gefühl von Geschwindigkeit, das Fahrgeräusch und die Vibrationen anbelangt. Somit sind Benzinmotoren sicher die bessere Wahl für Sportautos.
Die Vorteile eines Dieselautos
Dieselmotoren eignen sich vor allem für schwere Fahrzeuge wie Lastwagen, Busse, Traktoren oder Baumaschinen. All diese Fahrzeuge sind mit einem Dieselmotor ausgestattet, da dieser hohe Leistung bei niedriger Drehzahl besitzt. Das gilt auch für besonders imposante Modelle wie Oberklasselimousinen oder Crossovers.
Diesel ist auch der Kraftstoff Ihrer Wahl, wenn Sie ein Vielfahrer sind, der über 15.000 bzw. 20.000 km pro Jahr zurücklegt. In der Tat werden Dieselmotoren auch weniger schnell verunreinigt und erfordern ein geringeres Maß an Instandhaltung als Benziner. Allerdings sind Werkstattbesuche und Ersatzteile oft teurer.
Welcher Kraftstoff ist günstiger?Instandhaltung
Benzinautos seien günstiger in der Anschaffung und Dieselautos in der Instandhaltung? Tatsächlich hat jeder Kraftstoff seine Vorteile, je nachdem ob man sich die Frage kurz- oder langfristig stellt.
Kurzfristig
Im Kauf sind Dieselauto oft teurer als Benzinmodelle. Der Kostenunterschied liegt bei ca. 1.500€. Zudem sind die Kosten der Instandhaltung von Benzinautos weitaus niedriger.
Langfristig
Ein Dieselauto verbraucht 15-20 % weniger Kraftstoff als ein Benzinauto. Dieses Einsparungspotenzial kommt vor allem Vielfahrern zugute, auch wenn der Preisunterschied an der Tankstelle heute längst nicht mehr so interessant ist wie noch vor ein paar Jahren. Benzinmotoren holen allerdings auf, um den Kraftstoffverbrauch merklich zu reduzieren. Als Beispiel: Ein Peugeot 3008 Benziner mit 130 PS verbraucht 5,1 l/100 km (1,2 PureTech) und 4,1 l/100 km in der Dieselversion (1,5 BlueHDi).
Dieselfahrzeuge lassen sich auch leichter weiterverkaufen als Benziner. Da Dieselmotoren einen geringeren Verschleiß aufweisen, verfügen sie über eine höhere Lebensdauer.
Welcher Kraftstoff ist umweltschonender?
Sowohl Benzin als auch Diesel werden als sehr umweltverschmutzende Kraftstoffe erachtet. Einzig Elektro- und Hybridmotoren vermeiden den Ausstoß von Feinstaub und CO2, sofern man die Frage nach der Herkunft der elektrischen Energie außer Acht lässt. Wie bei allen Fahrzeugen ist es empfehlenswert zu überprüfen, ob das Diesel- oder Benzinauto, das Sie in Betracht ziehen, von der Ökosteuer betroffen ist, was teuer werden kann. In der Regel haben Benzinautos einen besseren Ruf als Dieselfahrzeuge was ihre Ökobilanz anbelangt, vor allem seit dem Dieselgate-Skandal von 2017.
Was ist umweltschädlicher, Benzin oder Diesel? Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage, die stark davon abhängt, von welcher Art Verschmutzung man spricht. So stößt der Dieselmotor dank seines höheren Motorwirkungsgrads beispielsweise weniger CO2 und Treibhausgase aus als ein Benziner. Da man folglich weniger Kraftstoff auf einer gegebenen Strecke verbraucht, werden rein rechnerisch auch weniger Schadstoffe abgegeben. Wenn man allerdings die Frage der Feinstaub und Luftschadstoffe berücksichtigt, schneidet der Benzinmotor besser ab. Da ein Dieselmotor eine hohe Luftzufuhr benötigt, stößt er eine hohe Menge ans Gasen und Feinstaub wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Ethangase und Ethylen aus.
Sie fahren vor allem im Stadtverkehr? Finden Sie heraus, welches Umwelt-Pickerl Ihr Wunschauto hätte, um sicherzustellen, ob es auch tatsächlich Ihrem Bedarf entspricht. Manche Gemeinden haben so genannte Grüne Zonen eingerichtet, die bislang allerdings nur für den Lieferverkehr gelten. Eine Ausweitung auf Pkws gilt allerdings als sehr wahrscheinlich.
Benzin oder Diesel?
Was ist das Fazit? Benzin oder Diesel? In der Regel sind sich die Automobilexperten einig: Legt man über 20.000 km pro Jahr zurück, oder sogar schon ab 15.000, dann ist der Dieselmotor die bessere Wahl. Fährt man weniger, ist ein Benziner geeigneter. Diese sich leicht zu merkende Zahl hilft Ihnen, um den Antrieb zu wählen, der Ihren Fahrgewohnheiten und Nutzungsbedarf entspricht. Fahren Sie hauptsächlich Kurzstrecken in der Stadt können Sie sich auch für ein Hybrid- oder Elektroauto entscheiden, das umweltschonender ist.
Jedes Fahrzeug ist mit einem Aufkleber oder einer Gravur versehen, die den zu benutzenden Kraftstoff anzeigt. Diese Information ist innen am Tankdeckel oder direkt am Tankverschluss zu finden.
Der bleifreie 95 E10, der eingeführt wurde, um die CO2 Emissionen zu reduzieren, ist ein Gemisch, das zu 90 % aus bleifreiem 95 und zu 10 % Bioethanol besteht.